Presse

Hommage an den Fromage

Kochschulen im Test. Diese Mal bleibt die Küche kalt: Traumpaare aus edlen Tropfen und Käseleckerbissen
Mal erzählt mein Benjamin, ein überzeugter Wein-Enthusiast, irgendwas von Pferdestall, dann wieder von Pfeffer im Abgang. Und ich, für die Vino-Kultur bisher aus böhmischen Dörfern bestand, komme mir dabei vor wie ein kleines Mädchen, das edle Tropfen eben schluckt, basta, just for fun. Als wären sie Limo. Wein war für mich einfach ein Getränk am Abend, zum Entspannen, zum Feiern, eine Substanz, die mir mal besser schmeckte, mal weniger gut. Klar, die Zeiten, in denen man auf der Skihütte Wein aus 3-Liter-Tetrapacks trank, der nur blau machte, auch die Lippen, sind längst böse Erinnerung…"Die SchmeckExperten", wie sich das Team rund um Bernhard Meßmer "Veranstalter besonderer Weinerlebnisse" nennt, haben mir eine ganz neue Welt eröffnet - bei einem Abend-Event mit dem Titel "Wein-&Käse Kombinationen". 15 andere Elven aller möglichen (volljährigen) Altersklassen nippen zur Begrüßung am "Perlio", feinherbem Perlwein vom pfälzischem Winzer und "einfach geniessen" Chef Bernhard Meßmer. Dazu erklärt Referentin Regina Mändle, im Hauptberuf Landschaftsarchitektin, als ehemalige Weinkönigin aber vom fach, erst mal, dass große Rotweine zu intensiven Käsesorten leicht erschlagen werden. Aha, deshalb wohl die vielen Weißen, die zur Verkostung bereit stehen. Dachte ich bisher doch, grundsätzlich Weiß zu Fisch, Rot zu Käse oder Fleisch. Aber hier geht es schließlich um Raffinesse und Feinschmeckerei. Gaumen-Trainig. Säurereiche Weine, die mit cremigen, fettreichen Käsessorten harmonieren, läuten die erste Rund ein: ein Riesling aus der Pfalz zu Doppelrahm-Frischläse und ein neuseeländischer Pinot Noir zum Camembert aus der Normandie. Weiter geht's mit einer trockenen Grauburgunder Spätlese - wieder vom Weingut Meßmer - eine Offenbarung in der Kombination mit dem halbweichen Reblochon in seiner hübschen graurosa Rinde. Zum weißen Brezème vom Winzer Eric Texter aus dem südlichem Rhone-Tal macht sich der französische Ziegenweichkäse Crottin Chavignol ganz exzellent, ich bin erstaunt, wie gut "Mäh" schmecken kann, hatte ich mich doch bisher an "Muh" gehalten. Langsam steigere ich mich zu Jubelrufen. Der würzige halbweiche Époisse und eine süße Mosel-Riesel-Spätlese von altem Reben sind ein Traumpaar, und zum Bio-Bergkäse ist der trockene Rote Pfälzer Cuvèe Mano Negra ein Gedicht. Wie toll deutsche Weine sein können, war mir gar nicht so bewusst, schon schön was dazuzulernen. Zum Süßwein werden auch Salzmandeln gereicht. Und bei so viel verlockenden, aber echt sättigenden Käsehäppchen tut es gut, zwischendurch zu ein paar Trauben zu greifen oder zu Radieschen und Tomaten, um nicht schlappzumachen vor dem großem Finale, zu dem die Käse noch kräftiger und die Weine gehaltvoller zu werden versprechen. Die Zungen gelöst von den vielen Schlückchen hier und da diskutiert die Runde nunmehr fast so munter auf Weinfachchinesisch wie mein Liebster zu Hause, und auch mir ist mittlerweile klar, dass bei "Legs" nicht von Beinkleidern die Rede ist, sondern von jenen Schlieren, die beim Schwenken des Glases entstehen. Zum roten Bordeaux Le Jardin de Petit-Village aus bester Pomerol-Lage schmeckt ein Edelpilz Roquefort sensationell, zum krönenden Abschluss mit einem Muscat aus dem Chateau de la Peyrade im Languedoc ein höhlengereifter Gruyère. Mein Mann wird sich wundern, was ich so alles zum Wein zu sagen habe!

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